Osteologie – Was ist das ?

Die Osteologie arbeitet am Schnittpunkt der medizinischen Fachgebiete (Orthopädie, Unfallchirurgie, Endokrinologie, Rheumatologie, Gynäkologie, Innerer Medizin) und beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von Knochenerkrankungen.

 

Die häufigste osteologische Erkrankung ist die Osteoporose. Aber auch andere Knochenerkrankungen (Durchblutungsstörungen des Knochens, bösartige Knochenerkrankungen, Nebenschilddrüsenüberfunktionen, Osteomalazie, M. Paget, und andere) stehen im Zentrum osteologischer Arbeit. 

Osteoporose-Therapie nach DVO-Leitlinien

Osteoporose ist eine Erkrankung bei der der Knochen so geschwächt ist, dass bereits aus geringerem Anlass Knochenbrüche drohen, die bei einem gesunden Knochen nicht auftreten würden. Dieses Knochenbruchrisiko kann der Arzt abschätzen und ggf. eine gezielte Prävention oder Behandlung einleiten. Mit Hilfe spezieller Fragenkombinationen und Untersuchungen ist es möglich, das individuelle Risiko eines Menschen, in den kommenden 10 Jahren eine Fraktur der Wirbelsäule oder im Bereich der Hüfte zu erleiden, zu bestimmen.

 

Der DVO hat hierzu eine Leitlinie nach dem besten Stand der medizinischen Wissenschaft erstellt. Insbesondere bei Menschen mit besonderen Erkrankungen, mit speziellen Risikofaktoren oder in einem Alter über 50 Jahren sollte eine Risikoanalyse mit Abschätzung des individuellen Bruchrisikos erfolgen.

Diagnostik

Wenn ein erhöhtes Risiko besteht, ist es notwendig weitere Untersuchungen einzuleiten: Hierzu gehören eine ausführliche Befragung, eine körperliche Untersuchung mit verschiedenen Tests, ggf. technische Untersuchungen wie Laborbestimmungen, eine DXA-Knochendichtemessung und / oder Röntgenuntersuchungen.

Therapie

Aufgrund der Untersuchungsergebnisse wird der osteologisch versierte Arzt die weiteren Entscheidungen zur Behandlung treffen: Oft sind präventive Maßnahmen wie ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D, körperliche Kräftigung, Koordinationstraining und Sturzvermeidung ausreichend.

 

Ab einer bestimmten von den Leitlinien vorgegebenen Grenze sind dann auch weitere Maßnahmen wie eine regelmäßige Medikamenteneinnahme über einen längeren Zeitraum erforderlich.

Wenn bereits Knochenbrüche vorliegen

 

Bei bereits vorliegenden Knochenbrüchen durch Osteoporose ist eine effektive Behandlung von besonderer Wichtigkeit, da sehr rasch weitere Brüche drohen. Teil der Behandlung ist eine adäquate Schmerztherapie und eine spezifische Therapie der Osteoporose.

 

Am wichtigsten ist die Erkenntnis, dass man heute eine Osteoporose mit sehr guter Erfolgsaussicht behandeln kann, wenn die Therapie richtig, rasch und konsequent erfolgt. Die Leitlinien des DVO sind international beachtet und geben klar und deutlich vor, was nach dem Stand der medizinischen Erkenntnisse zu erfolgen hat.